Fair, regional und saisonal
Fair und regional einzukaufen kann viel bewirken. Beim Gang durch die Einkaufsregale sieht man Produkte aus der ganzen Welt: Kaffee aus Äthiopien, Butter aus der Region, Gemüse aus Spanien und T-Shirts mit Baumwolle aus Indien. Unsere Wahl beim täglichen Einkauf hat einen grossen Einfluss auf den Zustand unserer Welt: Viele der globalen sozialen und ökologischen Herausforderungen stehen im Zusammenhang mit unserem Konsumverhalten. Ein Blick hinter die Kulissen unserer Lebensmittel zeigt, wie sich der Faire Handel und Regionalität ergänzen.
Fair oder regional? Beides!
Entscheidende Faktoren für einen nachhaltigen Einkauf sind die faire und regionale Herstellung der Produkte und Lebensmittel. Mit der regionalen Herstellung werden lokale Wirtschaftsstrukturen gestärkt und durch kürzere Transportwege fallen weniger konsumbedingte Umweltbelastungen an. Kauft man zudem saisongerecht ein, fördert man umweltschonende Produktionsweisen. Daher kaufen viele Menschen bewusst in der Bäckerei nebenan ein und beziehen ihr Gemüse saisional vom lokalen Markt. Ein grosser Teil unseres täglichen Bedarfs kann dabei nicht mit regionalen Ressourcen gedeckt werden oder wird nicht in der Schweiz produziert. Beispiele dafür sind Lebensmittel wie Kaffee, Schokolade, Reis, Bananen und Orangensaft, aber auch Elektronikgeräte und Kleider, die importiert werden müssen. Da ist es wichtig, diese Produkte aus fairen Quellen bezogen werden.
Auswirkungen unseres Einkaufs
Heute sind Produkte aus dem globalen Süden aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Unser Konsum belastet jedoch die natürlichen Ressourcen unseres Planeten. Durch die steigende Nachfrage nach Produkten aus dem globalen Süden verlagern sich die Umweltbelastungen immer mehr ins Ausland: Laut dem Bundesamt für Umwelt entstehen bereits heute drei Viertel der Umweltbelastung des Schweizer Konsums im Ausland. Dazu gehören Auswirkungen auf das Klima aufgrund der im Ausland verursachten Treibhausgasemissionen, auf die Biodiversität aufgrund der konsumbedingten Landnutzung im Ausland sowie auf die Verfügbarkeit von Wasser im Ausland. Gerade in Ländern des Globalen Südens, wo die Landwirtschaft überwiegend die Existenzgrundlage darstellt, können diese Auswirkungen fatal sein.
Lokal handeln, global denken
Neben den Umweltbelastungen haben unsere Konsumentscheidungen auch Einfluss auf grundlegende soziale Komponenten in Ländern des Globalen Südens. Um sicherzustellen, dass diese Produkte unter fairen Bedingungen hergestellt werden, gibt es Fair Trade-Standards. Sie schreiben einerseits Mindestpreise und soziale Standards gegen Kinderarbeit und Diskriminierung sowie für Arbeitsrechte und Gesundheitsschutz fest. Andererseits fördern sie umweltverträgliche Produktionsweisen, ökologische Anbaumethoden und eine ressourcenschonende Nutzung. Fair Trade-Organisationen fördern auch die Weiterverarbeitung der Produkte und die Wertschöpfung in den Produktionsländern und erleichtern lokale Vermarktungsmöglichkeiten und den Zugang zum Weltmarkt.
Eine starke Wirkung, die beim Einkauf von fairen, regionalen und saisonalen Produkten erzielt werden kann.
Wie können der Faire Handel und Regionalität in der Praxis verbunden werden? Zwei Fair Trade Towns machen es vor.
Mehr zur Verbindung von Fair Trade und Regionalität finden Sie auf der Webseite von Swiss Fair Trade.