Drei Expert:innen thematisierten verschiedene Bereiche rund um das Smartphone und diskutierten die sozialen, ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen. So wurde die Gewinnung der Rohstoffe, Herausforderungen in der Produktion, aber auch die sozialen Auswirkungen der Nutzung genauer beleuchtet.

An einem alten Mobiltelefon illustriert konnten die Besucher:innen lernen, in welchen Einzelteilen bestimmte Rohstoffe verbaut sind, was auf grosses Interesse stiess. Die Umweltnaturwissenschafterin Tania Schellenberg sprach darauf auch über die ökologische und menschenrechtliche Problematik der Rohstoffe, insbesondere im Goldabbau, bei dem giftiges Quecksilber zum Einsatz kommt. Eindrücklich zeigte Tania Schellenberg weiter auf, wie die Vorkommen diverser Rohstoffe, welche für die Herstellung von Smartphones benötigt werden, in nahem Zeitraum ihrem Ende zugehen. Als möglicher Lösungsansatz wurde Urban Mining, d.h. die Rückgewinnung von Rohstoffen aus unseren alten Elektrogeräten, vorgestellt. Ebenfalls wichtig ist eine möglichst lange Nutzung, was mit einer einfachen Reparierbarkeit von neuen Geräten mit einfach auseinanderzubauenden Teilen einhergeht, um die Lebensdauer zu verlängern.

Barbara Gugerli, Mitglied der Fair Trade Town Arbeitsgruppe Bülach, welche den Event organisiert hat, begeisterte die Anwesenden mit einer Zwischeneinlage eines selbstgeschriebenen Liedes.

Karin Mader, HEKS, ging anschliessend näher auf die Arbeitsbedingungen in der Produktion von Smartphones ein. Eindrücklich berichtete sie von ihren eigenen Erfahrungen und Gesprächen mit Arbeiter:innen. Als Lösungsansatz für Konsument:innen stellte sie Alternativen wie das Fairphone vor, bei dem in der Herstellung faire Arbeitsbedingungen sichergestellt werden. Als interessantes Tool für die öffentliche Verwaltung nannte sie electronicswatch.org, ein Unternehmen, das Verwaltungen unterstützt, fair zu beschaffen.

Peter Holzwarth, Medienpädagoge an der PH Zürich, präsentierte teils erschreckende Zahlen zur intensiven Nutzung von Smartphones – so wird z.B. im Durchschnitt 88 Mal täglich aufs Handy geschaut, gab aber auch viele hilfreiche Tipps für Nutzer:innen, um ihren Online-Konsum achtsamer zu gestalten. So kann es z.B. helfen, Zeitlimiten zu setzen für Apps oder den Bildschirm schwarz-weiss einzustellen.

Nach einer kurzen Diskussion im Anschluss an die Referate mit den Expert:innen und zwei Schülern der Berufswahlschule Bülach durften die Besucher:innen einen reichhaltigen, fairen Apéro geniessen, zubereitet ebenfalls von Schüler:innen der Berufswahlschule. Der Apéro bot noch einmal Gelegenheit für einen angeregten Austausch als Ausklang eines gelungenen Abends.

Wir danken der Arbeitsgruppe der Fair Trade Town Bülach, den Referent:innen und Schüler:innen noch einmal herzlich für die Organisation und spannenden Beiträge!

Fotos: Peter Holzwarth und Barbara Gugerli